Publikations- und Kostenmonitoring in Nordrhein-Westfalen (pkm_nrw)
pkm_nrw ist ein Dienst der Landesinitiative openaccess.nrw, der Daten und Informationen über Publikationen und damit einhergehende Kosten für alle Einrichtungen der Digitalen Hochschule NRW bereitstellt. Der Dienst stellt eine Weiterentwicklung der Publikations- und Kostenreports dar und erhält regelmäßig Updates.
Sollten Sie Fragen oder Anmerkungen zum hier präsentierten Monitoring haben, so freut sich die Landesinitiative openaccess.nrw über Feedback!
Stand der Daten: 2025-05-22
Die Landesinitiative openaccess.nrw
Die Landesinitiative openaccess.nrw ist eine Serviceeinrichtung für Hochschulen in NRW. Das Projekt ist über die Digitale Hochschule NRW (DH.NRW) bis Ende 2025 durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gefördert. openaccess.nrw ist eingebettet sowohl in die „Strategie für das digitale Nordrhein-Westfalen 2.0“ und die „Vereinbarung zur Digitalisierung“ zwischen dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft und den NRW-Hochschulen, als auch in die 2023 verabschiedete „Open-Access-Strategie der Hochschulen des Landes NRW“. Mit der Implementierung der Landesinitiative unterstützt das Land die Grundidee des Open Access, aus öffentlichen Mitteln finanzierte Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit möglichst unmittelbar zur Verfügung zu stellen sowie weltweit besser sichtbar und nachnutzbar zu machen. Getragen von einem Projektkonsortium aus Universitäten, Fach-, Kunst- und Musikhochschulen sowie dem Hochschulbibliothekszentrum bündelt openaccess.nrw sowohl Prozesse als auch Informationen zu Open Access, begleitet strategische Entwicklungen und ist Drehscheibe für landesweite Diskurse und Positionierungen zu diesem Thema.
Die Voraussetzungen, Bedarfe und Umsetzungsoptionen des Vorhabens wurden im Rahmen des DH.NRW-Vorprojekts openaccess.nrw geklärt. Basierend auf dem Ist-Stand und den Bedarfsanalysen wird im Hauptprojekt für die NRW-Hochschulen ein Serviceportfolio aus zentralen Infrastrukturdienstleistungen einerseits sowie Beratungs-, Informations- und Vernetzungsangeboten andererseits bereitgestellt, das die Umsetzung lokaler Open-Access-Angebote für die Forschenden und den landesweiten Dialog zur Weiterentwicklung des Themas unterstützen soll.
Die drei Programmbereiche der Landesinitiative openaccess.nrw liegen jeweils in der Verantwortung der Universität Duisburg-Essen (UDE), die auch die Gesamtleitung des Projekts übernommen hat, dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) sowie der Universität Bielefeld (siehe Abbildung Programmbereiche).
Programmbereich 3: Monitoring
pkm_nrw aus dem Programmbereich 3 verfolgt das Ziel eine auf individuelle Hochschulen zugeschnittene Daten- und Informationsbasis für die Open-Access-Transformation in NRW zu schaffen. Das Monitoring von Publikationsvolumina und -kosten ist dabei Grundlage für eine evidenzbasierte Umsetzung der „Open-Access-Strategie der Hochschulen des Landes NRW“. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft und die DH.NRW-Hochschulen erhalten Analysen über die Entwicklung des Open-Access-Publizierens in NRW und an ihren jeweiligen Einrichtungen. Das Monitoring-Instrument pkm_nrw umfasst dabei im Einzelnen
- die Abbildung des jeweils erreichten Stands der Open-Access-Transformation,
- die Herstellung von Kostentransparenz und Publikationskostenkontrolle sowie
- die Abschätzung entstehender Finanzierungsbedarfe.
Der Fokus beim Kostenmonitoring liegt auf kostenpflichtigen Gold-Open-Access-Zeitschriftenartikeln. Dies hat im Wesentlichen zwei Gründe. Erstens sind mit Artikeln in sogenannten Diamond-Open-Access-Zeitschriften (Gold Open Access ohne APCs) sowie bei grünem und bronzenem Open Access keine direkten Publikationskosten verbunden, die es abzuschätzen gilt. Zweitens erfolgt die Abrechnung von Open-Access-Artikeln in Hybrid-Zeitschriften in den allermeisten Fällen und zunehmend über Transformationsverträge, die von den Erwerbungsabteilungen wissenschaftlicher Bibliotheken administriert werden und zu denen akkurate Kostendaten lokal vorliegen. Sogenannte „APCs in the wild1“. in Hybrid-Zeitschriften bildeten schon vor dem Abschluss der ersten DEAL-Verträge nur einen kleinen Teil aller gezahlten APCs2 – diese werden mit den flächendeckenden Abschlüssen weiterer Transformationsverträge praktisch obsolet. Das wesentliche Informationsdefizit im Bereich der Publikationskosten besteht bei APCs für Gold-Open-Access-Zeitschriften, die vorbei an den wissenschaftlichen Bibliotheken direkt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Verlage gezahlt werden.
Footnotes
Der Begriff wurde erstmals in einer Fallstudie zur Abschätzung von Open-Access-Publikationskosten der University of Edinburgh verwendet und geht laut dieser auf Neil Jacobs von Jisc zurück, siehe Andrew & Theo (2016): Improving estimates of the total cost of publication by recognising ‘APCs paid in the wild’. Hg. v. The Winnower. Online verfügbar unter https://citeseerx.ist.psu.edu/document?repid=rep1&type=pdf&doi=9f4798017e3acfd62057a1bc0d3d03acaba47606
Siehe auch das White Paper von Springer Nature: Monaghan, Jessica; Mithu Lucraft; Allin, Katie (2020): ‘APCs in the Wild’: Could Increased Monitoring and Consolidation of Funding Accelerate the Transition to Open Access? Springer Nature. https://doi.org/10.6084/m9.figshare.11988123.v4↩︎Der Anteil von Open-Access-Artikeln in Hybrid-Zeitschriften gemessen an allen Artikeln lag in 2018 über die DH.NRW-Universitäten betrachtet bei knapp 5% im Vergleich zu 19% bei kostenpflichtigen Gold-Open-Access-Zeitschriften (siehe Publikationsreport 2023 der Landesinitiative, S. 12)↩︎